Jetforce Lawinenrucksack Test

Gemeinsam mit der Firma Pieps hat Black Diamond 2014 den innovativen Jetforce Lawinenrucksack entwickelt, dem wir sofort unserem Jetforce Lawinenrucksack Test unterzogen haben. Beide Firmen sind im Outdoor Bereich und speziell im Bereich Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt. Aus dem Hause Pieps kommt immerhin eines der meistverkauften Lawinenverschüttetensuchgeräte das Pieps DSP.

Jetforce Auslösetechnik: Akkubetriebenes Gebläse

Jetforce Lawinenrucksack TestDas Besondere am Jetforce Lawinenrucksack System ist sicherlich seine Auslösetechnik. Im Gegensatz zu allen Konkurrenten wird der Airbag nicht über eine Druckluft-/Gaskartusche befüllt, sondern über ein Batteriebetriebenes Hightech Gebläse. Um eure Bedenken gegenüber Akkus und Kälte zu zerstreuen: der Rucksack und somit die Akkus haben eine Betriebstemperatur bis -30°C. Damit ist der Rucksack für den Winterbetrieb geeignet.

Das Befüllen des 200 Liter fassenden Airbags dauerte bei uns im Wohnzimmer nur etwas mehr als 3 Sekunden. Damit kann die Technik sehr gut mit den anderen Systemen mithalten und befüllt dabei auch noch ca. 20% mehr Volumen als die meisten Wettbewerber wie z.b. der ABS Lawinenrucksack.

Ein rießiger Vorteil des Systems mit seinem Lithium-Ionen Akku ist, dass in regelmäßigen Abständen (ca. 20s) der Airbag nachbefüllt wird. So kann er bei einer Beschädigung (z.b. beim Sturz in der Lawine) sein Volumen aufrechterhalten.

Auch sorgt, das Gebläse dafür, dass nach 3 Minuten der Airbag entleert wird. Er hinterlässt somit für den Verschütteten eine 200 Liter Große Atemhöhle – dies kann im Fall einer Verschüttung ein enormer Vorteil sein. Denn viele Verschüttete leiden an Sauerstoffmangel wenn Sie nach 12 Minuten noch nicht gefunden wurden.

Der Jetforce Lawinenrucksack kann mehrfach ausgelöst werden

Das System kann mit einer Akkuladung bis zu 4-mal ausgelöst werden. Der Airbag ist nach einer Auslösung (aus welchen Gründen auch immer – zum Üben oder im Ernstfall) also sofort wieder Einsatzbereit. Alle Kartuschensysteme müssen hier zuerst wieder befüllt oder ausgetauscht werden. Das bringt nicht nur am Berg einen Vorteil sondern reduziert auch die Folgekosten einer Auslösung auf ein Minimum. Ihr müsst nur Zuhause den Akku laden anstatt aufwändig eine neue Kartusche zu besorgen oder befüllen zu lassen.

Jetforce Lawinenairbag TestAusgelöst wird der Jetforce Lawinenrucksack wie bei den meisten Systemen durch den Zug an einem Griff. Der Griff ist aber rundlich ausgeführt und kein T-Bar. Er war aber aus unserer Sicht gut mit Handschuhen zu greifen. Ein kleiner Nachteil ist die Aktivierung des Airbags: Dazu muss man einen Knopf am Auslösegriff drücken – was mit Handschuhen etwas umständlich sein kann. Für uns stellte das beim Test aber keine Probleme dar. Das System zeigt dann mit einem grünen LED seine Bereitschaft an.

Mit Jetforce keine Probleme bei Flugreisen

Ein weiterer Pluspunkt für Reisende: Mit dem Jetforce gehören die Probleme bei Flugreisen mit einer Gaskartusche der Vergangenheit an. Somit könnt problemlos in die Rockies jetten und auch vor Ort bedenkenlos die Helis besteigen.

Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt nach dem Jetforce Lawinenrucksack Test allerdings. Der Rucksack gehört zu den teuersten Lawinenrucksäcken am Markt. Meist werden über 1000€ verlangt. Bedenkt man allerdings die Kosten der Kartuschen der anderen Hersteller so kann sich das auch über die Jahre nach einigen (Test-)Auslösungen etwas amortisiert haben.

Jetforce LawinenairbagDas System ist in den Rucksack integriert. Fächer für Schaufel Sonde etc. und weitere Utensilien sind ausreichend vorhanden. Rucksäcke mit dem System gibt es von beiden Herstellern. Wir hatten einen Rucksack von Pieps ausprobiert.

Dass ihr euch besser Vorstellen könnt wie ein Jetforce Rucksack in Aktion aussieht so empfehlen wir auch dieses Video. Hier wird der Airbag ausgelöst und auch alles Wichtige zur Handhabung erläutert. Falls ihr wissen möchtet wie ein Lawinenrucksack funktioniert, schaut in unserer Wissensrubrik vorbei.

 

Rucksäcke mit dem Jetforce System gibt es inzwischen von den Herstellern Pieps, Black Diamond und POC. Man hat demnach eine recht große Rucksackauswahl. Der POC Thorax mit 11L Volumen, der Pieps Jetforce Rider mit 10L und der Black Diamond Pilot mit 11L sind die kleinsten, für Freerider optimierte Varianten. Von Pieps gibt es den Jetforce Tour Rider mit 24 Litern und den für Skitouren ausgelegten Pieps Jetforce Tour Pro mit 34 Litern. Black Diamond rundet die Jetforce Serie mit dem Halo – 28 Liter – und dem Black Diamond Saga mit 40 Liter Volumen, ab.

Vorteile Jetforce:

  • Sicherheit durch Nachbefüllung
  • Atemhöhle mit Luft durch Entleerung
  • 4-maliges Auslösen mit einer Akkuladung
  • Keine Kartuschen zu befüllen nach Auslösung – nur Akku laden
  • Sehr hohes Airbagvolumen

Nachteile Jetforce:

  • Hoher Anschaffungspreis
  • Höheres Gewicht
  • Keine Fernauslösung

Alle News zu Vor- und Nachteilen als Übersicht findet ihr in unserer Kaufberatung: Lawinenrucksack kaufen und im der großen Lawinenrucksack Test Vergleich auf der Startseite.

Gewicht
  • ca. 3400 g (incl. Batterie)

Fazit Jetforce Lawinenrucksack Test:

Jetforce LawinenrucksackBlack Diamond und Pieps machen vieles Richtig und eliminieren den großen Nachteile der Kartuschensysteme: Die Mehrfachauslösung. Auch empfehlen wir das Modell für Flugreisende, da der Rucksack kein Gefahrengut darstellt. Der Nachteil des leicht höheren Gewichts ist uns während des Jetforce Lawinenrucksack Test beim Tragen nicht großartig aufgefallen. Da das System auch inzwischen einige Jahre auf dem Markt ist, können wir den Rucksack bedenkenlos empfehlen.

Jetforce Alternative

Als Alternative können wir dir den Mammut P.A.S. empfehlen. Es handelt sich dabei um ein bewährtes und erprobtes System, das zusätzlich Kopf und Nacken besser schützt aber leider nicht mit elekrischem Gebläse aufgeblasen wird.

Hinweis: Dieser Test spiegelt unsere eigenen Erfahrungen und Meinungen mit diesem Produkt wieder. Es handelt sich um keinen offiziellen Produkttest.

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